Einleitung
In einer digitalisierten Welt sind effektive IT-Systeme entscheidend für die Effizienz und Qualität in der Gesundheitsversorgung. Die fortschreitende Entwicklung von Praxisverwaltungssoftware, digitalen Anamnese-Tools und Dienstplanungslösungen verändert den Arbeitsalltag in Praxen. Die Herausforderung besteht jedoch darin, diese technischen Möglichkeiten effizient und praxisnah einzusetzen.
Es gibt Verzeichnisse, die ÄrztInnen und PatientInnen bei der Navigation und Auswahl von Gesundheits-Apps und digitalen Tools unterstützen. Jede dieser Plattformen bietet eine Art von Datenbank oder Vergleichstool, um die Qualität, Funktionen und Eignung von Gesundheits-Apps und Software für medizinische Zwecke zu bewerten. (MindApps 2025; medxsmart 2025; Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) 2025)
Die Studie „Patient Adoption of Digital Use Cases in Family Medicine and a Nuanced Implementation Approach for Family Doctors: Quantitative Web-Based Survey Study“ untersucht die Akzeptanz digitaler Anwendungen in der Hausarztpraxis in Deutschland. Basierend auf einer Online-Umfrage mit 1880 Teilnehmern zeigt die Studie, dass nur 16,2 % der Befragten die Digitalisierung als wichtig für die Wahl einer Praxis ansehen, wobei digital versierte Personen dies stärker betonen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die wahrgenommene Nützlichkeit (Performance Expectancy) der stärkste Prädiktor für die Nutzungsabsicht bei allen Anwendungsfällen ist, während weitere Akzeptanzfaktoren wie Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit je nach Anwendungsfall variieren. Hausärzte sollten digitale Anwendungen gezielt auswählen und implementieren, wobei sie die Bedürfnisse und Erwartungen der Patienten sowie die spezifischen Anforderungen jedes Anwendungsfalls berücksichtigen. Die Studie betont die Notwendigkeit einer differenzierten Implementierungsstrategie, um die Akzeptanz und Nutzung digitaler Lösungen zu fördern. (Beerbaum u. a. 2025)
Der Artikel “Recommendations for Successful Development and Implementation of Digital Health Technology Tools” bietet eine umfassende Anleitung zur Entwicklung und Implementierung digitaler Gesundheitstechnologien. Er hebt zehn Schlüsselbereiche hervor, die von der tiefgreifenden Problemverständnis und der frühzeitigen Einbeziehung der Nutzer bis hin zur Notwendigkeit tragfähiger Geschäftsmodelle und interdisziplinärer Zusammenarbeit reichen. Darüber hinaus betont der Text die Wichtigkeit der Auswahl geeigneter Messtechnologien, der Gewährleistung von Datenintegration und Interoperabilität durch offene Standards sowie der proaktiven Berücksichtigung von Vorschriften und ethischen Aspekten. Letztlich plädiert er für den Einsatz fortschrittlicher Datenwissenschaft und eine kontinuierliche Evaluation, um nachhaltige, nutzerzentrierte und effektive digitale Gesundheitslösungen zu schaffen, die die Patientenergebnisse verbessern. (Loo u. a. 2025)
Schritt für Schritt zur neuen Software
Die Studie “How to Implement Digital Services in a Way That They Integrate Into Routine Work: Qualitative Interview Study Among Health and Social Care Professionals” von Janna Nadav und Kollegen untersucht, wie digitale Dienste erfolgreich in die Routinearbeit von Gesundheits- und Sozialfachkräften integriert werden können. Durch qualitative Fokusgruppeninterviews mit 30 Fachkräften aus vier finnischen Gesundheitszentren wurden Erfahrungen mit der Implementierung digitaler Dienste analysiert und 14 Praktiken identifiziert, die den Erfolg fördern. Dazu gehören umfassende Kommunikation, konsistente Implementierungsprozesse, Rechtfertigung des Dienstes, Beteiligungsmöglichkeiten, positive Einstellungen, organisatorische Unterstützung, ausreichende Zeit und Schulungen, Benutzerfreundlichkeit sowie Feedback- und Monitoring-Möglichkeiten. Die Ergebnisse, basierend auf der Normalisierungstheorie, bieten wertvolle Erkenntnisse für Organisationen weltweit, insbesondere vor dem Hintergrund der durch die COVID-19-Pandemie beschleunigten Digitalisierung, und stammen aus Finnland, einem Vorreiterland in diesem Bereich. (Nadav u. a. 2021)
Digitalisierung von Prozessen
Digitale Mittel können in Prozesse integriert werden. Als Beispiel dient die Blutentnahme. Für die meisten Prozessschritte stehen digitale Hilfsmittel zur Verfügung: Terminvereinbarung, Kommunikation, Anmeldung, Ergebnisrückmeldung.
Dienstleister vor Ort
Dienstleister vor Ort (DVO) sind Ansprechpartner für die Umsetzung der IT in der Praxis. Sie verbinden medizinische Einrichtungen mit der Telematikinfrastruktur (TI) und übernehmen technische Aufgaben wie die Installation von Konnektoren und Kartenterminals, oft als zertifizierte Partner der KBV. Einige DVO konzentrieren sich auf spezifische IT Ökosysteme. So listen Unternehmen wie CGM, Tomedo, T2Med und Medatixx eigene Servicepartner auf, die Praxen bei der Einrichtung und Wartung unterstützen.
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