Entwurf

Gesetzgebung

In Deutschland gibt es zahlreiche gesetzliche Regelungen, die die Gesundheitsversorgung und Nutzung digitaler Gesundheitsdienste betreffen:

Diese gesetzlichen Bestimmungen bilden die Grundlage für die Digitalisierung und den sicheren Datenfluss in der Gesundheitsversorgung

Übersicht über zentrale Gesetzesvorhaben im Gesundheitswesen

Nationale eHealth Strategie

Der Artikel „National eHealth strategies: a comparative study of nine OECD health systems“, veröffentlicht in BMC Health Services Research, untersucht die eHealth-Strategien von neun Gesundheitssystemen (Australien, Dänemark, Estland, Finnland, Norwegen, Schweden, UK/NHS England, Katalonien/Spanien und USA/Veterans Affairs). Die Autoren führen eine qualitative Vergleichsanalyse durch, basierend auf öffentlich zugänglichen Strategiedokumenten, und fokussieren drei Dimensionen: Vision und Ziele, Umsetzungsmethoden sowie Nachverfolgungsstrukturen. Ziel ist es, die Effizienz und Ergebnisse von Gesundheitssystemen durch effektive eHealth-Strategien zu verbessern. Die Studie zeigt, dass die meisten Systeme klare Visionen und Ziele formulieren, und betont die Bedeutung einer strukturierten Implementierung und Nachverfolgung für den Erfolg digitaler Gesundheitsinitiativen. (Palm u. a. 2025)

Übersicht nationale eHealth Strategien
Land/System Vision und Ziele Umsetzungsmethoden Nachverfolgungsstrukturen
Australien Förderung eines vernetzten, patientenzentrierten Gesundheitswesens durch digitale Tools. Nationale digitale Gesundheitsstrategie mit Fokus auf Interoperabilität und Datenaustausch. Regelmäßige Evaluierung durch die Australian Digital Health Agency.
Dänemark Verbesserung der Versorgungsqualität und Effizienz durch einheitliche digitale Lösungen. Zentralisierte Infrastruktur (z. B. Sundhed.dk) und verpflichtende Nutzung durch Gesundheitsdienste. Kontinuierliche Überwachung durch die Danish Health Data Authority.
Estland Schaffung eines vollständig digitalisierten Gesundheitswesens mit Fokus auf Datenzugang. E-Health-System mit elektronischen Patientenakten und Blockchain-Technologie für Sicherheit. Staatliches Monitoring durch das Estonian e-Health Foundation-Team.
Finnland Stärkung der Bürgerbeteiligung und Effizienz durch digitale Selbstverwaltungstools. Kanta-System für zentrale Datenspeicherung und schrittweise Einführung von e-Services. Evaluierung durch das Gesundheitsministerium und das Nationale Institut für Gesundheit.
Norwegen Integration und Koordination der Versorgung durch standardisierte digitale Plattformen. Nationale eHealth-Strategie mit Fokus auf elektronische Patientenakten und Telemedizin. Überwachung durch die Direktion für eHealth (Norge.no).
Schweden Förderung eines zugänglichen und sicheren Gesundheitswesens durch digitale Innovation. Vision e-hälsa 2025 mit regionaler Umsetzung und starker Betonung auf Datenschutz. Koordinierte Nachverfolgung durch die eHealth Agency und regionale Gesundheitsbehörden.
UK (NHS England) Modernisierung des NHS durch digitale Transformation und verbesserte Patientenerfahrung. NHS Long Term Plan mit Investitionen in KI, Apps und digitale Infrastruktur (z. B. NHS App). Evaluierung durch NHS Digital und das Department of Health and Social Care.
Katalonien (Spanien) Personalisierte und nachhaltige Versorgung durch digitale Integration regionaler Dienste. TIC Salut Social-Strategie mit Fokus auf Interoperabilität und Telemedizin in der Primärversorgung. Regionale Überwachung durch das katalanische Gesundheitsministerium.
USA (Veterans Affairs) Optimierung der Versorgung für Veteranen durch digitale Tools und Datenzugänglichkeit. VA’s Electronic Health Record Modernization (EHRM) mit Fokus auf eine einheitliche EHR-Plattform. Zentralisierte Kontrolle durch das VA Office of Information and Technology.

Forschung

Kostensenkung durch Digitalisierung

Die Studie „Cost Minimization Analysis of Digital-first Healthcare Pathways in Primary Care“ führte eine retrospektive, registerbasierte Analyse im finnischen Harjun Terveys durch, um die Kosten der digitalen mit der traditionellen Primärversorgung bei akuten Erkrankungen zu vergleichen. 64.969 akute Episoden wurden analysiert und einem Propensity-Score-Matching unterzogen. Die Studie ergab, dass digitale Behandlungspfade die durchschnittlichen Episodenkosten im Vergleich zur traditionellen Versorgung um 22,7 % (170,74 € vs. 220,91 €, P<0,001) senkten. Die Kosteneinsparungen reichten von 10,3 % bei Atemwegsinfektionen bis zu 52,5 % bei Gastroenteritis, was auf geringere Behandlungskosten, weniger Laboruntersuchungen und weniger bildgebende Verfahren zurückzuführen ist. Die digitale Versorgung erforderte im Allgemeinen weniger Folgebesuche, mit Ausnahme von Atemwegsinfektionen, bei denen ein leichter Anstieg zu verzeichnen war. Sensitivitätsanalysen bestätigten die Robustheit dieser Ergebnisse und unterstützen Digital-First-Modelle als kosteneffizienten Ansatz für die Behandlung akuter Erkrankungen in der Primärversorgung, ohne die Versorgungskontinuität zu beeinträchtigen. (Dahlberg u. a. 2025)

Hinweis: Der Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit und stellt keine Rechtsberatung dar.