Entwurf

Geriatrie

Forschung

Ambient Assisted Living (AAL)

Die Studie „Lessons Learned From the Integration of Ambient Assisted Living Technologies in Older Adults’ Care: Longitudinal Mixed Methods Study“ untersucht den Einsatz von Ambient Assisted Living (AAL)-Technologien bei älteren Menschen in Singapur. Die Forschungsarbeit zeigt, dass durch das System Ubismart insbesondere das psychische Wohlbefinden und die Teilnahme an Freizeit- und sozialen Aktivitäten der älteren Erwachsenen verbessert wurden. Die Technologie vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, kann jedoch paradoxerweise bei einigen Nutzern zu einer Verringerung persönlicher sozialer Kontakte führen. Die nachhaltige Integration solcher Technologien erfordert daher eine Balance zwischen technologischer Unterstützung und der Förderung sozialer Bindungen. (Ntsweng u. a. 2025)

Die AAL Akademie ist eine Plattform für Weiterbildung, Forschung und Innovation in den Bereichen Ambient Assisted Living (AAL), E-Health und Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft. Sie vernetzt Expertinnen und Experten durch Forschungsallianzen, bietet praxisnahe Studiengänge und Zertifikatslehrgänge wie den AAL-Manager sowie spezialisierte Weiterbildungen etwa zur Robotik. Zudem organisiert die Akademie Fachveranstaltungen, Kongresse und Webinare, um aktuelle Entwicklungen sichtbar zu machen und den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft zu fördern.

Wearables & Demenz

Die Studie „Enhancing Enrollment and Adherence in Long-Term Wearable Research on Dementia: Qualitative Systematic Review and Meta-Synthesis“ untersuchte systematisch 58 Forschungsarbeiten, die sich mit dem Einsatz von Wearables bei Menschen mit Demenz und deren Pflegepersonen beschäftigten. Sie fasst die Erfahrungen verschiedener Studien hinsichtlich Barrieren, Wünschen und Faktoren zusammen, die für die Auswahl und das langfristige Tragen von Wearables entscheidend sind. Das Ziel war, zentrale Kriterien für die Gestaltung zukünftiger Forschungsprotokolle zu identifizieren, um eine bessere Einbindung und kontinuierliche Nutzung von Wearables in Langzeitstudien mit dieser Zielgruppe zu gewährleisten. (Peterson, St Louis, und Flannagan 2025)

Digitale Bildung für Angehörige von Demenzerkrankten

Die Studie mit dem Titel „Web-Based Education Program for Care Partners of People Living With Dementia (iGeriCare): Protocol for a Pilot Randomized Controlled Trial“ untersucht die Machbarkeit, Akzeptanz und Wirksamkeit eines webbasierten Bildungsprogramms für Angehörige von Menschen mit Demenz. Im Rahmen eines Pilot-RCT wurden Familienmitglieder und Freunde als Pflegepersonen in Kanada zufällig entweder einer Online-Lernplattform mit mehreren Demenz-Lerneinheiten oder einer Kontrollgruppe zugeteilt. Ziel ist es, festzustellen, ob die Intervention die Kenntnisse, das Selbstwirksamkeitsempfinden und die wahrgenommene Belastung der Pflegepersonen verbessern kann. Die Ergebnisse dieser Studie sollen helfen, digitale Bildungsangebote für Demenz-Pflegepersonen weiterzuentwickeln und die Planung einer größeren klinischen Studie unterstützen. (Levinson u. a. 2025)

Digitale Gesundheitskompetenz

Die Studie mit dem Titel „eSEARCH©: A Tool to Promote the eHealth Literacy Skills of Older Adults“ untersucht die Wirkung des eSEARCH-Tools, das ältere Erwachsene (ab 55 Jahren) dabei unterstützen soll, sich beim Suchen, Finden, Bewerten und Nutzen von Online-Gesundheitsinformationen sicherer zu fühlen. In einem experimentellen Design mit Vorher-Nachher-Messungen wurde geprüft, ob das Tool die wahrgenommene Kompetenz in eHealth-Fähigkeiten verbessert. Insgesamt nahmen 67 ältere Erwachsene an der Studie teil, wobei die Experimentalgruppe eine deutlich positivere Veränderung in ihren eHealth-Kompetenzen berichtete als die Kontrollgruppe. Die Ergebnisse zeigen, dass eSEARCH vielversprechend ist, um das Vertrauen älterer Menschen in ihre Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Gesundheitsinformationen zu stärken. (Manafò und Wong 2013)

Die Studie mit dem Titel „Improving older adults’ e-health literacy through computer training using NIH online resources“ von Bo Xie untersucht die Wirksamkeit eines computerbasierten Trainingsprogramms zur Verbesserung der E-Health-Literacy älterer Erwachsener. Zwischen September 2007 und Juni 2009 wurden 218 Personen im Alter von 60 bis 89 Jahren an zwei öffentlichen Bibliotheken in Maryland geschult, wobei der Lehrplan Online-Ressourcen der National Institutes of Health (NIH), insbesondere NIHSeniorHealth.gov und MedlinePlus.gov, umfasste. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sowohl das Wissen über Computer und Internet als auch die Einstellung gegenüber Computern (niedrigere Angst, höhere Selbstwirksamkeit und Interesse) nach der Intervention signifikant verbessert wurden. Die meisten Teilnehmenden empfanden die Webseiten als benutzerfreundlich und konnten benötigte Gesundheitsinformationen auffinden; 78% gaben an, dass das Gelernte ihre Teilnahme an der eigenen Gesundheitsversorgung beeinflusst habe. Die Studie belegt die Effektivität und hohe Akzeptanz des Trainingsprogramms und hebt das Potenzial für eine Skalierung durch die Nutzung bestehender Bibliotheks- und NIH-Infrastrukturen hervor. (Xie 2012)

Die Studie „The digital divide: Internet and e-mail use by the elderly“ von Joan M. Kiel untersucht den Einsatz von Internet und E-Mail durch ältere Menschen, die die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe darstellen. Sie beleuchtet, wie der zunehmende Technologieeinsatz, insbesondere des Internets, älteren Menschen helfen kann, ihre Unabhängigkeit zu bewahren und Gesundheitskosten zu senken. Durch Umfragen zeigt die Studie, dass ältere Menschen lernen können, Computer zu nutzen, und Interesse daran haben, vernetzt zu bleiben und informiert zu werden. Weitere Langzeitstudien sind notwendig, um klinische Ergebnisse zu bewerten. (Kiel 2005)

Die Studie „Older adults talk technology: Technology usage and attitudes“ untersucht die Nutzung und Einstellungen älterer Erwachsener (n=113) gegenüber Technologien in den Bereichen Haushalt, Arbeit und Gesundheitswesen. Durch Fokusgruppen wurde ermittelt, dass ältere Menschen eine Vielzahl von Technologien nutzen, insbesondere im Haushalt, und positive Einstellungen überwiegen, da sie Vorteile wie Bequemlichkeit und Unterstützung schätzen. Negative Einstellungen beziehen sich auf Unannehmlichkeiten, Sicherheitsbedenken und unzuverlässige Funktionen. Die Ergebnisse widerlegen Stereotype über Technologieaversion älterer Menschen und betonen die Bedeutung wahrgengenommener Nutzen und Benutzerfreundlichkeit für die Technologieakzeptanz. (Mitzner u. a. 2010)

Die Studie „Who over 65 is online? Older adults’ dispositions toward information communication technology“ untersucht die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) durch ältere Erwachsene ab 65 Jahren in der Region New England. In einer Umfrage mit 198 Teilnehmern wurde festgestellt, dass die Mehrheit IKT für soziale Kontakte und Informationssuche nutzt. Personen im Alter von 65–70 Jahren mit höherer Bildung oder einem Ehepartner nutzen IKT häufiger. Positive Einstellungen, Zufriedenheit mit Aktivitäten und Unabhängigkeit fördern die IKT-Nutzung, während Nicht-Nutzer oft Angst und Unsicherheit gegenüber Technologie empfinden. Die Studie schlägt ein gemeinschaftsorientiertes Modell vor, um diese Faktoren in zukünftigen IKT-Schulungsprogrammen zu berücksichtigen. (Vroman, Arthanat, und Lysack 2015)

Persönliche elektronische Patientenakte

Die Studie mit dem Titel „Frequency of Electronic Personal Health Record Use in US Older Adults: Cross-Sectional Study of a National Survey“ untersucht, welche Faktoren die Nutzung elektronischer persönlicher Gesundheitsakten (ePHRs) bei US-amerikanischen älteren Erwachsenen beeinflussen. Dabei zeigt die Studie, dass insbesondere die Selbstwirksamkeit, das Interesse an Gesundheitsfragen, die Nutzen-Erwartung und die einfache Bedienbarkeit der ePHRs die Nutzungsfrequenz positiv beeinflussen. Entgegen früherer Annahmen verwenden ältere Erwachsene ePHRs häufiger, was vermutlich mit steigenden Gesundheitsbedürfnissen im Alter zusammenhängt. Die Daten beruhen auf einer nationalen Umfrage mit 532 Teilnehmern ab 65 Jahren aus dem Jahr 2019. Wichtig ist vor allem, dass das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Technologie zu nutzen, die Verbindung zwischen Alter und Häufigkeit der Nutzung wesentlich mitprägt. Dadurch empfiehlt die Studie gezielte Schulungen und benutzerfreundliche Gestaltung zur Steigerung der ePHR-Nutzung bei älteren Menschen. (Agrawal u. a. 2025)

Silver Surfer

Die Studie mit dem Titel „Who Actually Becomes a Silver Surfer? Prerequisites for Digital Inclusion“ von Tobias Olsson und Dino Viscovi untersucht, welche sozialen, wirtschaftlichen und individuellen Faktoren dazu führen, dass ältere Menschen zu sogenannten „Silver Surfern“ werden – also zu versierten und selbstbewussten Nutzer*innen digitaler Medien. Die Forschung basiert auf qualitativen Interviews mit Senioren und einer quantitativen nationalen Umfrage in Schweden. Die Ergebnisse zeigen, dass nur eine Minderheit älterer Menschen als Silver Surfer gelten kann, die meist jünger, wohlhabender, besser gebildet und technikaffiner sind und über ein hohes Selbstvertrauen in die Nutzung digitaler Medien verfügen. Wesentlich ist zudem eine längere Erfahrung mit digitaler Technologie, meist aus dem Berufsleben, sowie ein sozialer und materieller Hintergrund, der die Aneignung digitaler Medien erleichtert. Die Studie betont, dass digitale Teilhabe im Alter weit über den reinen Zugang zu Technik hinausgeht und sozial-kulturelle Faktoren berücksichtigt werden müssen. (Olsson und Viscovi 2020)

Telemedizin

Die Studie “Remote Patient Monitoring System for Polypathological Older Adults at High Risk for Hospitalization: Retrospective Cohort Study” zeigt, dass das EPOCA-Fernüberwachungssystem für ältere, mehrfach erkrankte Patienten durch die Behandlung durch Hausärzte die ungewollten Krankenhausaufenthalte, die Verweildauer im Krankenhaus und Notaufnahmebesuche deutlich reduziert. In einer retrospektiven Kohortenstudie mit 80 Patienten verringerten sich unvorhergesehene Krankenhausaufnahmen um 57%, Krankenhausaufenthaltsdauer um 49% und Notaufnahmebesuche um 62%. Besonders Betroffene mit hohem Risiko und starker Behinderung profitierten. Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von RPM-Systemen, die Versorgung polypathologischer älterer Menschen zu verbessern und Krankenhausbelastungen zu verringern. (Testa u. a. 2025)

Robotik

Die Studie mit dem Titel „Acceptability and Usability of a Socially Assistive Robot Integrated With a Large Language Model for Enhanced Human-Robot Interaction in a Geriatric Care Institution: Mixed Methods Evaluation“ untersucht die Akzeptanz und Bedienbarkeit des sozial assistiven Roboters ARI, der mit einem großen Sprachmodell (LLM) ausgestattet ist, in einer geriatrischen Einrichtung in Paris. Über drei Erhebungswellen mit 97 Teilnehmenden – ältere Patienten und ihre informellen Betreuer – wurde eine signifikante Steigerung der Akzeptanz- und Usability-Werte festgestellt. Die Integration des LLM verbesserte dabei maßgeblich die Natürlichkeit, Kohärenz und Kontextsensitivität der Interaktionen, was zu positiverem Nutzerfeedback und zunehmender Zufriedenheit führte. Trotz mancher Herausforderungen zeigt die Studie das Potenzial solcher Technologien zur Unterstützung in der Altenpflege. (Blavette u. a. 2025)

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