Herz- & Kreislaufmedizin
Angiologie
trackPAD (Rocket Apes GmbH) zielt auf die Unterstützung von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) ab. In den Bereichen Gesundheitsmanagement und wissenschaftliche Forschung bietet die App durch Gamification und Schrittzähler eine Möglichkeit, Patienten zu motivieren, ihre Gehtrainings durchzuführen, was direkt zur Verbesserung ihrer Lebensqualität beiträgt. Für Forscher ist trackPAD ein wertvolles Werkzeug, indem es Daten für wissenschaftliche Analysen durch mobilen Datensammlungsansatz bereitstellt.
LipoCheck App (LipoCheck GmbH) konzentriert sich auf das Management von Lipödem, einer Erkrankung, die hauptsächlich Frauen betrifft. Die App deckt die Bereiche Diagnose, Therapie und Selbstmanagement ab, sowie die Dokumentation von Symptomen und Therapien. Sie bietet Lipödem-Patientinnen umfassende Unterstützung durch Gesundheitsinformationen, Ernährungsrezepten, Übungsplänen und Zugang zu einem Netzwerk von Spezialisten. Für Ärzte erleichtert die App die Kommunikation und Dokumentation durch die Bereitstellung von Arztbriefen und Therapieempfehlungen.
biolitec App (biolitec AG) ist darauf ausgelegt, medizinische Fachkräfte bei der Anwendung von Lasertherapien in verschiedenen medizinischen Bereichen wie Urologie, Phlebologie, HNO und Ästhetik zu unterstützen und Erfahrungen auszutauschen.
Dopplex Vascular Reporter von Huntleigh Healthcare unterstützt die Gefäßdiagnostik durch die Visualisierung und Dokumentation von Doppler-Untersuchungen. Mit dieser Software können Ärzte Wellenformen in Echtzeit analysieren, speichern und drucken
Software | Anbieter | URL | |
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0 | trackPAD | Rocket Apes GmbH | rocket-apes.com/apps/trackpad |
1 | LipoCheck App | LipoCheck GmbH | lipocheck.de/lipodem-app |
2 | biolitec App | biolitec AG | biolitec.de/biolitec-app |
3 | Dopplex Vascular Reporter | Huntleigh Healthcare | huntleigh.de |
Die Webseite cholesterin-neu-verstehen.de bietet Informationen rund um das Thema Cholesterin, dessen Bedeutung für die Gesundheit und den Umgang damit. Sie klärt über die Rolle von Cholesterin im Körper, Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Möglichkeiten zur Senkung hoher Cholesterinwerte auf. Die Inhalte sind leicht verständlich und richten sich an Menschen, die mehr über Cholesterinmanagement, Ernährung und einen gesunden Lebensstil erfahren möchten.
Bluthochdruck
Software | Anbieter | URL | |
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0 | Vantis | KHK und Herzinfarkt | G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG |
1 | actensio | mementor DE GmbH | actens.io |
2 | Hypertonie.App | Hypertension Care UG | www.hypertonie.app |
Die Studie „Machbarkeit und Wirksamkeit eines ringförmigen Blutdruckmessgeräts im Vergleich zu einem 24-Stunden-Ambulanzblutdruckmonitor“ untersucht die Genauigkeit des ringförmigen, manschettenlosen Geräts CART-I Plus im Vergleich zum herkömmlichen 24-Stunden-Blutdruckmonitor (ABPM). Dabei trugen 33 Teilnehmer beide Geräte gleichzeitig am selben Arm. Die Ergebnisse zeigten, dass das CART-I Plus verlässliche Blutdruckwerte liefert, die eng mit denen des ABPM übereinstimmen, insbesondere bei Messungen über den Tag und die Nacht hinweg. Das Gerät basiert auf Photoplethysmographie und bietet kontinuierliche und komfortable Blutdrucküberwachung. (Lee u. a. 2024)
Kardiologie
Die Pocket-Leitlinien Anwendungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der European Society of Cardiology machen kardiologische Leitlinien auf digitalen Endgeräten zugänglich und verfügbar.
Die Arbeitsgruppe Telemonitoring (AG 33) der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), gegründet 2005, widmet sich der Entwicklung und Umsetzung von medizinischen, technologischen, logistischen, datenschutzspezifischen und rechtlichen Standards für die Telemedizin in der Kardiologie. Unter der Leitung von ärztlichen Vertretern fokussiert die Gruppe Themen wie klinische Voraussetzungen, technische Anforderungen, Logistik von Telemonitoring-Zentren, Datenschutz und rechtliche Rahmenbedingungen. Sie fördert zudem wissenschaftliche Analysen und die Zusammenarbeit mit der Industrie zur Weiterentwicklung von Geräten. Die AG umfasst ein Expertengremium aus renommierten Kardiologen und Elektrophysiologen.
Die Sektion eCardiology der DGK bündelt die Digital Health-Aktivitäten der Gesellschaft. Sie widmet sich der fortschreitenden Digitalisierung der Kardiologie, die durch Algorithmen und Big Data die Versorgung von Herz-Kreislaufpatienten effizienter und qualitativer gestaltet. Fünf Teil-Ausschüsse befassen sich mit Themen wie transsektorale Zusammenarbeit, Mobile Health und Precision Digital Health.
Forschung
Der Artikel “Benefits and Barriers to mHealth in Hypertension Care: Qualitative Study With German Health Care Professionals” untersucht die Perspektiven von Gesundheitsfachkräften (HCPs) – Allgemeinmedizinern, Kardiologen und Pflegekräften – hinsichtlich der Vorteile und Hindernisse bei der Integration von mobilen Gesundheitsanwendungen (mHealth-Apps) in die routine mäßige Behandlung von Hypertonie. Durch qualitative, halbstrukturierte Interviews zwischen Oktober 2022 und März 2023 wurden drei Hauptthemen identifiziert: mHealth-Apps können die Patientensicherheit durch kontinuierliche Überwachung erhöhen, die Autonomie der Patienten fördern und die medizinische Versorgung durch Echtzeitdaten unterstützen. Dennoch wurden Barrieren wie Datenmanagement, Kommunikationsprobleme und Systemhandling hervorgehoben, die strukturelle und prozedurale Anpassungen erfordern. Die Studie betont, dass eine erfolgreiche Nutzung digitaler Tools die Überwindung von Hindernissen wie Interoperabilitätsproblemen, unklaren Kostenerstattungsrichtlinien und Informationsbedarf erfordert, während die Einbindung der Nutzer und verständliche Informationen entscheidend für die Akzeptanz und Verbreitung von mHealth-Apps in der Hypertoniebehandlung sind. (May u. a. 2025)
Die TIMELY-Studie der Universität Witten/Herdecke (https://www.uni-wh.de/timely-studie) entwickelt eine patientenzentrierte eHealth-Plattform, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) die Sekundärprävention bei koronarer Herzkrankheit (KHK) verbessert. Sie nutzt Geräte wie Blutdruckmessgeräte, EKG-Pflaster und Activity Tracker, um Risiken kontinuierlich zu überwachen, und setzt KI-Chatbots ein, um den psychischen Zustand der Patienten zu bewerten und gezielte Verhaltensinterventionen anzubieten. Ziel ist es, die Selbstfürsorge der Patienten sowie die Effizienz der Kliniker zu steigern, indem Risikofaktoren und Symptome besser gemanagt werden. Die Plattform wird in einer multizentrischen, randomisierten Studie in Deutschland, den Niederlanden und Spanien evaluiert, um ihre Wirksamkeit und Kosteneffizienz zu prüfen.
Die Arbeit “Mobile Apps and Wearable Devices for Cardiovascular Health: Narrative Review” von Gauri Kumari Chauhan, Patrick Vavken und Christine Jacob untersucht den aktuellen Stand von mobilen Gesundheitsanwendungen (mHealth-Apps) und tragbaren Geräten (Wearables) zur Förderung der Herzgesundheit, mit einem besonderen Fokus auf die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz). Ziel der narrativen Übersicht ist es, die Vorteile dieser Technologien für Patienten und Kliniker zu bewerten, insbesondere hinsichtlich ungedeckter Bedürfnisse wie geschlechtsspezifischer Symptome, sowie deren Integration in das Gesundheitssystem zu analysieren. Mithilfe einer Suche in den Schweizer App-Stores und auf Google wurden 20 Apps und 22 Wearables identifiziert und anhand eines soziotechnischen Rahmens bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass nur wenige Apps (30 %) und Wearables (9 %) speziell für die DACH-Region entwickelt wurden, geschlechtsspezifische Informationen oft fehlen (25 % der Apps, 40 % der Wearables) und die klinische Integration begrenzt ist. Während Wearables häufiger evidenzbasiert und medizinisch zertifiziert sind, mangelt es vielen Apps an wissenschaftlicher Grundlage, was ihr Potenzial einschränkt. Die Autoren betonen die Notwendigkeit, diese Technologien inklusiver und besser in klinische Abläufe integrierbar zu gestalten, um die Herzgesundheit effektiv zu verbessern. (Chauhan, Vavken, und Jacob 2025)
Die Studie “Evaluation of a large language model to simplify discharge summaries and provide cardiological lifestyle recommendations”, veröffentlicht in Communications Medicine im Mai 2025, untersucht die Nutzung eines großen Sprachmodells (LLM), GPT-4o, zur Vereinfachung von kardiologischen Entlassungsberichten und zur Erstellung von Lebensstilempfehlungen. 20 anonymisierte Berichte wurden mit zwei Ansätzen (volltext- und segmentweise) verarbeitet, um die Lesbarkeit zu verbessern und personalisierte Empfehlungen zu generieren. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbesserung der Lesbarkeit (10. Schulstufe), wobei die Berichte korrekt, vollständig, harmlos und patientenverständlich waren, laut Bewertung von 12 medizinischen Experten. Die Lebensstilempfehlungen waren relevant und evidenzbasiert, jedoch nur begrenzt personalisiert. Die Studie deutet auf das Potenzial von LLMs für patientenzentrierte Berichte hin, erfordert aber weitere Forschung zu klinischer Anwendung, Qualitätssicherung und Datenschutz. (Rust u. a. 2025)
Die Studie „CT coronary angiography with HeartFlow®: a user’s perspective“ untersucht die Rolle der Computertomographie-Koronarangiographie (CTCA) in Kombination mit der HeartFlow®-Technologie zur Beurteilung von koronaren Herzerkrankungen. Seit der Aktualisierung der NICE-Richtlinie (CG95) im November 2016 ist CTCA die bevorzugte Erstuntersuchung bei Verdacht auf Angina pectoris, da sie eine hohe Sensitivität (89 %) beim Ausschluss obstruktiver Koronararterienerkrankungen (CAD) bietet, jedoch mit einer niedrigeren positiven prädiktiven Wert von 48 %. HeartFlow® nutzt fortschrittliche computergestützte Strömungsdynamik, um die fraktionelle Flussreserve (FFRCT) aus CTCA-Daten zu berechnen, was die funktionelle Bedeutung von Stenosen präzise bestimmen kann. Studien wie PLATFORM und ADVANCE zeigen, dass CTCA mit FFRCT zu vergleichbaren klinischen Ergebnissen führt wie herkömmliche Tests, bei potenziellen Kosteneinsparungen von mindestens 9,1 Millionen Pfund bis 2022 im NHS. (Brady u. a. 2019)
Die Studie “Gesundheitsfachkräfte und digitale Technologien in der Sekundärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Österreich: Online-Umfragestudie” zeigt, dass Gesundheitsfachkräfte in Österreich großes Interesse an digitalen Technologien für die Sekundärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, jedoch nur 52 % diese aktiv nutzen. Hauptbarrieren sind schlechte Benutzerfreundlichkeit, fehlende Kostenerstattung und geringe digitale Kompetenz der Patienten. Als potenzielle Anwendungsbereiche wurden Terminplanung, Dokumentation und personalisierte Behandlungspläne hervorgehoben. Fördernde Faktoren sind Patientensicherheit, Datenschutz und technische Unterstützung. Jüngere Fachkräfte mit höherer Technologieaffinität zeigen eine größere Bereitschaft zur Nutzung digitaler Technologien. Die Ergebnisse können zukünftige Digitalisierungsprojekte unterstützen, indem sie bestehende Hindernisse adressieren. (Lunz, Würth, und Kulnik 2025)
Die BigData@Heart-Initiative, gestartet im März 2017, ist ein fünfjähriges Projekt der Innovative Medicines Initiative (IMI), einem öffentlich-privaten EU-Konsortium aus Patientennetzwerken, Fachgesellschaften, KMUs, Pharmaunternehmen und akademischen Einrichtungen. In Zusammenarbeit mit der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und europäischen Forschungspartnern entwickelt BigData@Heart eine big-data-gestützte translationale Forschungsplattform. Sie nutzt umfangreiche europäische Datenbanken, darunter elektronische Patientenakten, Krankheitsregister und klinische Studien mit über fünf Millionen Patienten mit akutem Koronarsyndrom, Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz. Ziel ist es, durch harmonisierte Datensätze und Algorithmen Krankheitsverläufe vorherzusagen, Forschungsstandards für heterogene Daten zu setzen und ethische sowie rechtliche Aspekte der Datennutzung zu klären. Die CODE-EHR-Publikation bietet einen Rahmen zur Verbesserung der Qualität und Transparenz von Studien mit Gesundheitsdaten.
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