Kommunikation
Forschung
Die Studie mit dem Titel „Collaborating Across Organizational Boundaries to Develop, Evaluate, and Implement eHealth: Scoping Review“ untersucht, wie organisatorische Grenzen die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen bei der Entwicklung, Evaluation und Implementierung von eHealth beeinflussen können. Sie zeigt, dass diese Grenzen sowohl förderlich als auch hinderlich sein können und hebt drei wesentliche Lernmechanismen hervor – Identifikation, Koordination und Reflexion – die dazu beitragen, diese Grenzen erfolgreich zu überbrücken und die interorganisationale Zusammenarbeit zu verbessern. Dabei betont die Studie die Bedeutung offener Kommunikation und gezielter Koordination für den Erfolg von eHealth-Projekten. (Coopmans u. a. 2025)
Die Studie „Efficiency Potentials of Digital Practice-Patient Communication for Outpatient Medical Practices“ ist eine systematische Übersichtsarbeit mit gemischten Methoden, die nach PRISMA-Standards durchgeführt wurde. Analysiert wurden internationale, zwischen Januar 2019 und Juni 2024 veröffentlichte Studien zur Effizienz digitaler Arzt-Praxis-Patienten-Kommunikation im ambulanten Bereich. Insgesamt wurden 22 Studien mit quantitativen und qualitativen Ansätzen einbezogen. Untersucht wurden verschiedene digitale Lösungen wie Videosprechstunden, Telefon- und Videokonsultationen, Online-Messaging, SMS, Patientenportale, Online-Terminvereinbarung und Telemonitoring. Bewertet wurden deren Auswirkungen auf Zeit-, Personal-, Material- und Kosteneffizienz. Das Studiendesign basierte auf einer konvergenten integrierten Auswertung quantitativer und qualitativer Daten sowie einer methodischen Bias-Bewertung mittels AXIS- und CASP-Checklisten. Video- und Telefonkonsultationen verbesserten in der Mehrzahl der Fälle die Effizienz, wobei Videoanwendungen oft zusätzlichen Personalaufwand erforderten. Andere digitale Tools wie SMS, Patientenportale, Online-Terminvereinbarung und Fernüberwachung wurden ebenfalls positiv oder zumindest neutral hinsichtlich der Effizienz bewertet. Online-Messaging hingegen zeigte eher negative Auswirkungen. Die Effizienzkategorien Zeit, Personal, Material und Kosten wurden untersucht, wobei Kosten weniger häufig betrachtet wurden. Insgesamt wird der differenzierte Blick auf einzelne digitale Kommunikationslösungen empfohlen, da die meisten Effizienzpotenziale im Bereich der Zeitersparnis liegen. (Burkard, Weber, und Emmert 2025)
Die Studie mit dem Titel „The impact of doctor-patient communication on patient satisfaction in outpatient settings: implications for medical training and practice“, veröffentlicht in BMC Medical Education (2025), untersucht den Zusammenhang zwischen der Qualität der Arzt-Patienten-Kommunikation und der Patientenzufriedenheit im ambulanten Bereich. Anhand validierter Fragebögen wurden vier Kommunikationsdimensionen – kognitive Aspekte, medizinische Informationsvermittlung, emotionale Kommunikation und kommunikative Fertigkeiten – erhoben und mit der Gesamtzufriedenheit der Patienten korreliert. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante positive Korrelation zwischen der allgemeinen Kommunikationsqualität und der Patientenzufriedenheit, wobei insbesondere die medizinische Informationsvermittlung und kommunikative Fertigkeiten als stärkste Prädiktoren identifiziert wurden. Emotionale Kommunikation und kognitive Wahrnehmung hatten hingegen keinen signifikanten Einfluss. Die Autoren empfehlen gezielte Schulungsmaßnahmen zur Verbesserung der Informationsvermittlung und der Gesprächsführung im medizinischen Alltag. (Chen u. a. 2025)
Kommunikationslösungen in Abhängigkeit von Teamgröße
In kleinen Teams (3–6 Personen) fördern direkte Kommunikationsplattformen wie sichere Messaging-Apps und digitale Whiteboards die interpersonelle Synchronisation und Transparenz. Mittlere Teams (7–12 Personen) können digitale Kollaborationsplattformen mit Closed Loop Kommunikation und asynchroner Kommunikation nutzen, um gemeinsames Verständnis und Kohärenz zu erhalten. Große oder verteilte Teams (>12 Personen) können mit integrierten Praxisverwaltungssystem, Videokonferenzplattformen und digitale Dashboards situatives Bewusstsein und adaptive Kapazität trotz fehlender örtlicher und zeitlicher Nähe fördern. Die Auswahl der Tools orientiert sich an Teamgröße, Aufgabenkomplexität und der Notwendigkeit, Subgruppenbildung zu minimieren. (Buljac-Samardzic, Doekhie, und Wijngaarden 2020; Sucato 2020; Stucky u. a. 2023; Leykum u. a. 2025; Fagerdal u. a. 2023; Johnsen u. a. 2022; Morian u. a. 2024; Lingard u. a. 2017)
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